Inked in Amsterdam – Tattoo #4 und #5

Nach Amsterdam zu fliegen, um sich ein Tattoo stechen zu lassen? Klingt doch nach einem wunderbar verrückten und einzigartigen Erlebnis, oder? Oh ja, das war es auch! Vor etwa 2 Monaten hat Angie mich gefragt, ob ich nicht vielleicht Lust hätte, mit ihr im Februar nach Amsterdam zu fliegen, da Rachel, eine Tätowiererin zu der sie schon lange wollte, Gasttätowiererin in einem Studio in Amsterdam sein würde. Ich habe mir daraufhin kurz nochmal die Werke von Rachel angeschaut und direkt gemeint: „Bin dabei. Ich lasse mir auch gleich nochmal eines machen.“

Schon nach meinem 3. Tattoo wusste ich, dass es wohl bestimmt nicht das letzte sein würde – nicht, weil ich irgendwie süchtig nach Tattoos bin, sondern einfach, weil ich es wunderschön finde, verschiedene Stellen mit kleinen, zarten Tattoos zu schmücken. Mir gefallen Tattoos an mir selbst und ich liebe Tattoos auch an anderen. Sie machen in meinen Augen Menschen noch individueller, attraktiver, geheimnisvoller, sind ein Ausdruck von Gefühlen oder erzählen eine Geschichte.

Meine neuen Tattoos

Bei meinen ersten Tattoos hatte ich ganz genaue Vorstellungen, wie sie aussehen sollten, habe Ausdrucke mitgebracht und auch die Schrift selbst bestimmt. Diese Mal war es etwas anderes, da die Motive wirklich Rachels Stil haben sollten. Ich habe ihr lediglich geschickt, was ich mir in etwa vorstelle und habe bis zum Tag x noch nicht genau gewusst, wie ihr Entwurf aussehen würde. Ehrlich gesagt war ich ziemlich nervös und hatte ein wenig Angst – nicht vor dem Stechen, aber davor, dass mir das Motiv ja eventuell gar nicht gefallen könnte. Glücklicherweise habe ich mich aber sofort in beide Motive verliebt und wir waren ready to go (oder ready to ink).

Wie auch bei meinen ersten Tattoos empfand ich das Stechen nicht wirklich als schmerzhaft, Klar, es gibt angenehmeres, aber wirklich unangenehm ist es auch nicht. Rachel hat wahnsinnig tolle Arbeit geleistet und ich fand beide Motive auf der Haut noch viel schöner als auf dem Entwurf. Sie hat sich total viel Zeit für Angie und mich genommen und hat unsere Wünsche und Ideen perfekt umgesetzt.

Wild Flower

Mein erstes, neues Tattoo ist ein Strauß mit Wildblumen und ich kann euch ehrlich gesagt gar nicht mehr sagen, wie ich auf das Motiv gekommen bin. Ganz am Anfang, als ich durch Rachels Instagram Feed gescrollt habe, ist mir ein Wildblumen-Tattoo ins Auge gestochen und es hat mich nicht mehr losgelassen. Irgendwie hat es keine wirkliche, tiefgründige Bedeutung und doch so viele. Wildblumen stehen für Freiheit, Unperfektheit, für den warmen Frühling, die Schönheit der Natur und sie finden selbst an den kargsten Orten ihren Weg aus der Erde. Ich hatte einfach von Anfang an das Gefühl: „Okay, das ist MEIN Tattoo!“ und ich finde, es passt perfekt zu mir.

Serendipity

Serendipity bedeutet, dass einem etwas Großartiges und Wundervolles widerfährt, ohne, dass man damit gerechnet hat oder danach gesucht hat. Wie schön ist es, dass sich eine solche Bedeutung mit einem einzigen Wort ausdrücken lässt?

Ich habe so oft das Gefühl, dass die besten Dinge passieren, wenn man absolut nicht damit rechnet. Man wandert durchs Leben, mit den Gedanken ganz wo anders, und plötzlich nimmt unser Leben eine unerwartete Wendung. Wir treffen jemanden, der alles verändert,  verlieben uns, bekommen eine großartige Gelegenheit oder wir finden neue Freunde, die sich als Seelenverwandte herausstellen. Wir treffen eine Entscheidung, die uns klein und unbedeutend erscheint, aber unser Leben in eine ganz neue Richtung lenkt. All diese Dinge passieren einfach – serendipity!

Ja, ich bin absolut verliebt in meine neuen Tattoos und kann den Sommer kaum erwarten – wenn ich wieder kurze T-Shirts tragen kann, in denen man die Tattoos auch wirklich sieht!