Als ich 13 war, hab ich begonnen, ein Tagebuch zu führen – und zwar wirklich jeden Tag! Ich habe meine Gedanken nieder geschrieben, über Ängste, schöne Momente, toller Erlebnisse oder Gefühle geschrieben. Das Ganze habe ich 3 Jahre lang gemacht und es hat mir wirklich gut getan. Seit ich meinen Blog habe, ist mein Blog hin und wieder wie ein kleines Tagebuch. Natürlich ein bisschen weniger intim, aber ich kann trotzdem Gedanken mit euch teilen. Besonders schön ist natürlich, dass es nicht nur mir hilft, sondern auch viele von euch erreicht, euch berührt oder ihr euch weniger alleine fühlt. Eine Sache, die mich in letzter Zeit beschäftigt hat: Angst. Ja, ich habe manchmal Angst.
Ich liebe mein Leben, wie es grade ist, der Sommer war wunderschön und ich war wahnsinnig zufrieden mit dem Bloggen, der Selbstständigkeit, meinen Freundschaften und meiner Beziehung. Nun kommt der Oktober in langsamen, bedrohlichen Schritten näher und für mich beginnt ein neuer Abschnitt: ich fange an. Publizistik zu studieren und werde meinen ganzen Alltag ein wenig umstrukturieren müssen. Alles wird anders und neu, und das macht mir Angst.
Wovor ich keine Angst habe? Zuzugeben, dass mir das Ganze eine wahnsinnige Angst hat. Ich bin ein Mensch, der sehr perfektionistisch ist und in allen Bereichen sein bestes geben möchte. Mein Studium wird mir sehr wichtig sein, aber auch der Blog, mein Freund, meine Familie, der Sport und meine Ernährung. Schon jetzt bekomme ich Kopfschmerzen, wenn ich an den Oktober denke: das Home Office wird noch weiter „umgebaut“, das Studium beginnt, 2 Reisen stehen an und ich möchte trotzdem noch Zeit haben, um meinen Freund zu sehen, zu sporteln, zu kochen und Zeit für mich zu haben. Grade jetzt, wo ich eine sehr freie Zeiteinteilung hatte, beunruhigt mich das.
Angst zu versagen
Die Uni ist für mich zwar kein komplettes Neuland, da ich letztes Jahr ein Semester in Graz studiert habe, aber trotzdem gibt es viele Unsicherheiten. Keiner wird mit dem ultimativen Wissen geboren, wie eine Uni funktioniert und grade in einer neuen Stadt ist wieder alles ein bisschen anders. Es gibt viele Fristen, an die man sich halten muss und hin und wieder ist es sogar so, dass man ein ganzes Jahr „verliert“, wenn man eine Frist verpasst. Ob das Druck aufbaut? Kaum 😉 Obwohl ich versuche, mich selbst zu organisieren, macht es mir Angst, wenn ich daran denke, etwas falsch zu machen, eine Frist zu verpassen oder mich falsch anzumelden. Glücklicherweise gibt es Bekannte, an die ich mich wenden kann und die mir ein bisschen den Einstieg erleichtern, aber trotzdem sitzt diese Sorge immer im Hinterkopf.
Angst vor der Zukunft
Ich glaube, als Kind hat jeder von uns eine gewisse Vorstellung von seinem Leben und stellt sich alles recht einfach und geradlinig vor. Vor allem, wenn man mit gewissen Standards aufwächst und solche gewohnt ist, fällt es einem nicht leicht, sich mit dem Gedanken abzufinden, dass man sich ein solches Leben als Erwachsener erst mal aufbauen muss. Man kennt den konventionellen Weg, und weiß auch, welchen Weg die meisten einschlagen. Genau deshalb habe ich oft Angst vor der Zukunft. Als Blogger selbstständig zu sein ist wohl so weit entfernt vom konventionellen Weg, dass es schon surreal wirkt. Bloggen als Job? Das Hobby zum Beruf machen? Dadurch, dass ich, bis auf meine Sommerjobs, davor nicht gearbeitet habe und auch nicht studiert habe, fühlt sich dieser „erste, richtige Job“ so an, als würde ich Erwachsene spielen. Auch, wenn ich sehr zufrieden mit dem Erfolg bin und mit dem, was ich mir aufgebaut habe, manchmal wirkt es wie ein Traum. Niemand weiß, was die Zukunft bringt und das bereitet mir Sorgen. Das Bloggen ermöglicht mir so vieles und ich weiß, dass mein Leben sehr anders aussehen würde, wenn ich niemals damit angefangen hätte. Bestimmt schön und aufregend, aber ganz anders. Ich habe in einer wichtigen Entwicklungsphase in meinem Leben damit begonnen, bin reingewachsen und habe es lieben gelernt. Was nun wäre, wenn ich das einmal nicht macht? Wer weiß das schon!
Mein Masterplan
Natürlich soll der Blogpost kein pessimistischer „Ich habe Angst vor der Zukunft“-Post werden. Deshalb möchte ich euch auch sagen, was mein Masterplan ist, um alles unter einen Hut zu bekommen. Ich erzähle es euch, aber auch mir selbst, um mich zu ermutigen und mir selbst Kraft zu geben.
Am Ende wird alles gut!
Ja, das mag vielleicht naiv klingen, aber ich glaube fest daran, dass am Ende alles gut wird. Irgendwie wird sich alles fügen und selbst Rückschläge werden irgendwie Sinn machen. Ja, vielleicht wird es Momente geben, in denen ich gestresst bin oder „versage“, aber es geht immer weiter. Nicht immer erkennt man sofort, dass das Leben nur eine Lektion für einen bereit hält. Deshalb versuche ich es einfach so zu sehen: entweder ich habe Erfolg, oder ich lerne etwas dazu.
Zeitmanagement
Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Auch, wenn es jetzt fast unmöglich scheint, alles unter einen Hut zu bekommen, geht es am Ende doch immer irgendwie. Mit ein bisschen mehr Zeitmanagement und einem starken Willen lässt sich so einiges bewerkstelligen. Ich werde bestimmt viele Dinge ein bisschen effektiver erledigen müssen und werde es mir nicht leisten können, zu trödeln, aber ich vertrauen mir in dieser Angelegenheit selbst. Ich vertraue darauf, dass ich es, genauso wie zu Schulzeiten, hinkriegen werde, alles schnell und strukturiert anzugehen und zu erledigen.
Workflow
Ja, auch dieser Punkt stimmt mich positiv. Die ersten beiden Monate werden sicher die härtesten, aber danach werde ich bestimmt in einen Workflow kommen und eine Routine entwickeln. Vielleicht dauert es ein paar Wochen, aber dann werde ich neue Gewohnheiten geschaffen haben und mich gut durchkämpfen können. Irgendwie freue ich mich auch auf den Eat-Sleep-Train-Study-Work-Repeat Flow und hoffe, dass es meiner Produktivität gut tun wird, busy zu sein.
Wisst ihr was? Nach dem Blogpost fühle ich mich viel zuversichtlicher und besser und konnte irgendwie kurz aufatmen. Mich einfach selbst ein wenig erden und mich auf das einstellen was kommt. Alles ist möglich, man muss nur an sich selbst glauben, hart arbeiten und an seinen Träumen festhalten. Ich hoffe, dass euch mein kleiner, wirrer Sonntagstratsch nicht allzu gelangweilt hat und ihr vielleicht etwas davon mitnehmen konntet.
15 Comments
Der Beitrag ist SO schön geschrieben! Ich bin mir sicher, du wirst super in das Ganze reinwachsen und alles richtig gut meistern 🙂
Alles Liebe <3
Laura
http://www.meet-laura.com
Danke, meine Liebe, das ist so lieb 🙂 xx
Hi Julia! Du packst das bestimmt. Ich hab auch Publizistik studiert, allerdings vor einer mittlerweile halben Ewigkeit. Viel Erfolg und vor allem Freude damit. Viele liebe Grüße Steffi von keepcalmandblogforfun
Viiielen Dank, meine Liebe :))
Ein so toller Beitrag meine Liebe 🙂 In der letzten Zeit habe ich mir auch viele Gedanken über den Oktober gemacht, denn da startet auch mein Studium. Auch ich hatte in den letzten Monaten ein komplett freie Zeiteinteilung und habe eine gute Alltagsroutine aufgebaut. Im Oktober muss ich mich erst wieder an die neue Situation gewöhnen und muss genau wie du versuchen, alles neu zu planen. Eine gewisse Unsicherheit ist da schon mit dabei, aber du hast recht, dass am ende alles gut werden wird.
Liebe Grüße,
Kathleen von http://www.kathleensdream.de
Bestimmt schaffst du das aber auch gut, liebe Kathleen! Ich wünsch dir viel Erfolg :))
Hallo Julia,
du hast einen wirklich tollen Beitrag geschrieben und ich kann deine Angst vollkommen verstehen bzw. spiegelt sie auch meine wieder, wenn ich an Veränderungen denke. Bezüglich deiner neuen Zeiteinteilung, ich bin mir sicher an diese wirst du dich auch schnell gewöhnen. Außerdem hat man an der Uni ohnehin eine relativ freie Zeiteinteilung, da nicht immer Anwesenheitspflicht besteht und man sich die Kurse selbst einteilen kann 😉
Liebe Grüße,
Lisa
Du hast recht, das ist echt lieb, danke :)) xx
Ein sehr schöner Beitrag! Ich habe letztes Jahr auch angefangen, Publizistik zu studieren und ich denke es hat sich in dem einem Jahr nicht viel geändert! Ich musste 3x pro Woche zur Uni und das meisten am Abend und auch von diesen drei Tagen war nur ein Tag davon mit Anwesenheitspflicht, also was ich damit sagen will-Publizistik ist ein sehr Berufs-freud liches Studium! Du schaffst das ganz sicher ☺️☺️
Ach, super, danke für deine aufmunternden Worte – das gibt mir grade ein gutes Gefühl :))
Ein schöner Beitrag. Du hast es dir von der Seele geschrieben 🙂
Ich kann dich gut verstehen und deine Angst nachvollziehen. Sie wie ich aber die Julia Vogel die letzten Jahre kennen lernen durfte, bin ich mir sicher du wirst auch diese Hürde rocken! 🙂 Vergiss nicht, keiner ist perfekt und muss es auch nicht sein, auch kein Blogger, denn du bist immernoch die Julia, die ein Leben ausserhalb von social media hat und ihr Studium bestimmt gut beginnen wird!
Ganz liebe Grüsse
veg.fruitia
Ach, danke liebe Xenja für den lieben Kommentar :))
Liebe Julia,
du hast mir gerade ein bisschen Erleichterung, aber auch Mut mit deinem Blogpost gegeben.
Durch deine ehrlichen Gedanken, bin ich erleichtert, dass nicht nur ich diese „Ängste“ habe, sondern ich nun weiß, dass du diese auch hast. Und ich bin mir sicher, wir sind nicht alleine.
Ich bin noch ein Schritt hinter dir und habe dieses Jahr erst noch mein Abitur vor mir, bevor ich irgendwann studieren werde. Aber das Abitur ist ein großer Schritt vor dem ich sehr Angst habe und ich muss wirklich sagen du nimmst mir diese Angst ein bisschen und aus der Angst wird eher Respekt vor dem Abitur. Doch wie du schon sagtest „am Ende wird alles gut“. -Das hoffe ich jedenfalls & danke dir für die tollen Worte!
Alles Gute für deine Zukunft und dein Studium <3
Vivien
Hab keine Angst vorm Abitur 🙂 mir hat der Gedanke immer geholfen, dass es schon so viele vor mir auch geschafft haben, die viel fauler waren :p Ich glaube da ganz fest an dich :)) Viel Erfolg! <3
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