Vom Cardiobunny zum Crossfit Chick

Crossfit

Der Wandel vom Cardiobunny zum Crossfit Chick war nicht nur ein körperlicher, sondern in erster Linie ein mentaler. Ich habe meine Einstellung zum Sport, zu meiner Ernährung und mir selbst völlig über den Haufen geworfen, habe neue Ziele ins Auge gefasst und sehe das Thema „Training“ nun mit völlig anderen Augen.

In der Vergangenheit habe ich, wie einige von euch vielleicht wissen, durch meine Gewichtsabnahme ein etwas gestörtes Verhältnis zu Sport, Essen und meinem Körper aufgebaut. Für mich war es wahnsinnig schwierig, mich nicht über mein Gewicht und mein Aussehen zu definieren und ich konnte mit Gewichtszunahme (beispielsweise durch hormonelle Umstellungen) absolut nicht umgehen. Zwei Jahre später, sprich letztes Jahr, sah ich meine Ernährung schon viel lockerer, aber komplett aus diesem Kreislauf auszubrechen, ist auch nach vielen Monaten noch eine Herausforderung. Mal gibt es Phasen, in denen man das Leben genießt, die Zügel lockerlässt und merkt, dass man mehr zu bieten hat als den vermeidlich perfekten Körper. Dann kommen Momente, in denen die Fassade bröckelt, in denen man unzufrieden ist und wieder etwas ändern möchte. Letzten Frühling war genau das der Fall. Unbewusst hatte ich durch die wärmeren Temperaturen und den damit verbundenen geringeren Appetit, durchs Boxen und Laufen ein bisschen an Gewicht verloren und war sehr glücklich mit den Fortschritten. Nach und nach entwickelte sich daraus aber ein sehr starker Fokus auf die Kalorien, die ich beim Sport verbrannte und meine tägliche Kalorienaufnahme. Versteht mich nicht falsch: ich habe weder gehungert, noch musste ich mich zum Sport zwingen. Es hat mir Spaß gemacht, ich war glücklich mit den Fortschritten und habe einen neuen Rhythmus entwickelt. Irgendwann bestand mein Training allerdings nur mehr aus „jeden Tag eine Stunde Cardio“. Klar, dadurch entwickelt man eine gute Grundausdauer, aber wirklich fit habe ich mich nicht gefühlt. Ich konnte keine 10 Liegestütze, war nach Burpees extrem außer Atem und Kniebeugen, Ausfallschritte oder ähnliches lösten selbst mit wenig Gewicht tagelangen Muskelkater aus. Dazu kam noch, dass ich so gut wie jede Woche feiern ging. Kurz gesagt: ich hatte angefangen, viel zu wenig auf meine Fitness und Gesundheit zu achten und viel zu viel auf mein Erscheinungsbild. Ich verurteile mich selbst nicht dafür, weil ich der Meinung bin, dass es normal ist, Ups und Downs durchzumachen und auch mal einen Schritt zurückzugehen.

Dadurch, dass Chris selbst schon seit 1,5 Jahren Crossfit macht, habe ich dann begonnen, wieder umzudenken. Ich bin mit ihm zu einer Crossfit Stunde gegangen, habe ein super hartes Workout durchgezogen und gemerkt, wie viel Spaß es mir macht. Als dann das Crossfit Gym eröffnet hat, in dem ich nun trainiere und in dem Chris Trainer ist, habe ich mich angemeldet. „So als Ergänzung, 2, 3 Mal die Woche“ – das war mein Plan. Daraus wurde allerdings schon nach wenigen Einheiten eine große Leidenschaft und in kürzester Zeit habe ich nicht nur unglaublich viel Technisches gelernt, sondern bin auch um ein Vielfaches fitter geworden. Obwohl ich schon vorher viel über Training und Ernährung wusste, habe ich mir immer mehr Wissen angeeignet und in kürzester Zeit wie ein Schwamm Neues aufgesaugt. Ich habe begonnen, in beinahe jeder freien Minute Crossfit Videos anzuschauen, habe neue Vorbilder gefunden und mich Woche für Woche mehr in den Sport verliebt.

Nach und nach hat sich mein Körper verändert, gleichzeitig ist mein Äußeres aber immer mehr aus meinem Fokus gerückt. Bei einem Sport wie Crossfit, der so facettenreich ist, gibt es ständig etwas, an dem man arbeiten kann, so viele Skills, die man erlernen kann und Benchmark Workouts, die man immer besser und besser durchziehen möchte. Plötzlich wollte ich stärker, schneller, beweglicher werden und nicht mehr möglichst schlank aussehen. Dass auch die Arme, Beine, der Bauch und die Schultern definierter und muskulöser werden, ist ein netter Nebeneffekt, aber nicht mehr der Mittelpunkt meines Universums. Durch den Muskelaufbau und das fordernde Training habe ich auch mehr als je zuvor herausgefunden, wie viel Essen mein Körper braucht und wie positiv sich die Ernährung auf das Training auswirken kann. Ich esse um einiges mehr als letzten Sommer, achte mehr auf meine Proteinaufnahme und versuche, meine Mahlzeiten strukturiert zu gestalten. Ich verbiete mir nichts, habe aber intuitiv ein riesen Verlangen nach nahrhaftem, gesunden Essen.

Heute, nach ziemlich genau 5 Monaten Crossfit, bin ich mehr als stolz auf mich selbst und die Veränderung, die ich mental durchgemacht habe. Ich kann Dinge mit meinem Körper, die ich vor einiger Zeit nicht für möglich gehalten hätte und bin stärker, schneller und ausdauernder denn je. Mental boxe ich mich selbst durch die härtesten Workouts und versuche ständig, mich zu verbessern und Neues zu lernen. In den letzten 5 Monaten habe ich geschwitzt, gelacht, geweint, geblutet, hatte blaue Flecken, offene Hände und Schürfwunden, aber ich bin Woche für Woche stärker geworden – körperlich und vor allem mental.

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5 Comments

  • Reply Alissa 22. April 2018 at 20:12

    zeig mir deinen bizi 😀 zu recht kannst du stolz auf dich sein!!!! bussi

  • Reply Dolivegrow 22. April 2018 at 21:45

    Schöner Beitrag. Ich finde auch, du hast dich verändert crossfit würde mich auch interessieren aber leider gibt es hier in der Gegend keine Möglichkeit Landleben..

  • Reply Sandra Slusna 23. April 2018 at 11:34

    Ich finde ja so faszinierend, wie du dich in den paar Wochen sooo verbessert hast beim Crossfit! Ich habe dich nur als ,,Hobbysportlerin“ beim Boxen und Co. erlebt und jetzt bist du ein richtiges Fitness Vorbild, der bald locker zu irgendeinen Wettkämpfen fahren könnte!
    Liebe Grüße, Sandra

  • Reply Pauline 23. April 2018 at 12:31

    Crossfit hört sich nach deinen Erfahrungen wirklich unheimlich gut an und dir hat es mental und körperlich echt so viel geholfen und das macht mir irgendwie Mut und gibt mir Motivation, dass es bei mir ebenso sein könnte.
    Allerdings bin ich nicht so sicher, ob dieser Sport wirklich für mich gemacht ist 😀 Ich bin eigentlich eher so die ruhige Sportlerin, mache sehr gerne etwas, aber meist nichts wobei man danach am Ende seiner Kräfte ist. Ich liebe Yoga, Tanzen, Reiten, lockeres Joggen und klar ist das alles anstrengend, aber ich gehe dabei nie wirklich bis an meine Grenzen. Deswegen wäre diese SPortart wahrscheinlich wirklich toll, weil sie mich dazu bringt, aber ich müsste auch sehr diszipliniert sein um das langfristig durchzuhalten und ich weiß nicht ob ich daran Spaß hätte…
    Wäre aber auf jeden Fall mal interessant auszuprobieren 🙂

    Liebste Grüße
    Pauline <3

    https://mind-wanderer.com/category/health/

  • Reply Leni 26. April 2018 at 18:57

    Ich finds so cool, dass du da jetzt so drinnen bist 😀 bin echt schon am überlegen, mir das auch mal anzuschauen!!
    LG, Leni
    https://lenivienna.com

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